Am 26. Mai 2021 kam mit Aluna Sentinel of the Shards, ein neues Action RPG vom Entwicklerstudio Digiart Interactive.
Kurz nach Release haben mir die Verantwortlichen bei Digiart Interactive einen Key zukommen lassen, damit ich es für euch teste. Also viel Spass bei meinem Test zu Aluna Sentinel of the Shards.
Wie schon bei den anderen Tests, unterteile ich diesen hier ebenfalls in 3 Kategorien.
- Technik
- Gameplay
- Story
Also fangen wir an!
Technik
Aluna Sentinel of the Shards läuft in flüssigen 60 FPS. Man kann theoretisch auch bis zu 150 FPS (auf meinem System) erreichen, da habe ich mit meinem 60Hz Monitor allerdings sehr starkes Tearing gehabt und es deswegen via Vsync auf 60 PFS limitiert. Leider hab ich bisher nicht herausfinden können auf welcher Engine das ganze läuft. Solltet ihr es wissen, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Während meiner Spielzeit (ca. 10 Stunden) habe ich weder Grafikfehler noch Framedrops erlebt. Auch von Bugs blieb ich weitestgehend verschont. Lediglich einen größeren Bug hatte ich bei einem der Bosse. Durch eine Fähigkeit, die die ausführenden Aktionen des Gegners unterbricht, habe ich den Boss genau zwischen 2 Phasen unterbrochen. Das Problem an dieser Stelle war, dass der Boss zwischen den Phasen keinen Schaden mehr genommen hat und ich ihn aufgrund dessen nicht mehr besiegen konnte. Doch das ist leicht verzeihbar, sobald man wusste wie man den Fehler umgeht, war der Boss schnell erledigt. Was nicht so schnell erledigt war, waren die Aussetzer der KI. So habe ich des Öfteren das Problem gehabt, dass sowohl die Gegner als auch meine KI-Begleiter einfach nur rumstanden und keinen Finger gerührt haben. Das nimmt leider einen großen Teil der Atmosphäre.
Doch kommen wir nun zur Grafik. Mir gefällt sie. Ich würde lügen, wenn ich behaupte Aluna ist ein Grafikwunder. Allerdings haben die Umgebungen eine atmosphärische Ausstrahlung. Sei es der Dschungel, in dem das Spiel beginnt, oder die Höhle, in der viele alte Schiffe angespült wurden. Lediglich die Charaktere hätte, meiner Meinung nach, schöner gestaltet werden. Diese wirken dann doch leider etwas altbacken. Das gilt auch für die Animationen. Die Animationen der Figuren wirken immer etwas steif, fast schon wie damals bei Diablo 2.

Leider muss ich jedoch sagen, dass die Synchronisation nur unterer Durchschnitt ist. Hierbei spreche ich allerdings nur von der englischen Sprachausgabe. Die anderen verfügbaren Sprachen habe ich nicht ausprobiert, da leider keine deutschen Texte geschweige denn deutsche Sprachausgabe vorhanden ist.
Bei dem folgenden Punkt war ich mir nicht sicher wo genau ich ihn einsortieren soll. Gehört es zu „Technik“ oder doch eher zu „Story“? Naja, jedenfalls sind die die Zwischensequenzen von Aluna sehr schön gemacht. Alle Zwischensequenzen haben einen Comic Stil, der auch echt gut rübergebracht wird und mit diesen „leichten“ Animationen die Zwischensequenzen noch einmal anders rüber bringen.

Gameplay
Das Gameplay von Aluna: Sentinel of the Shards erinnert grundlegend an ARPG’s wie Wolcen, Diablo oder Path of Exile. Doch der große Unterschied ist, dass Aluna auf Story auslegt ist. Alle Mechaniken wie zum Beispiel der Skillbaum oder das Loot System, wirken da sehr rudimentär und unausgereift. Hier hätte man noch einiges aus dem Spiel holen können. Ich habe zum Beispiel relativ früh im Spiel (Level 12) ein Ausrüstungsteil bekommen, das so „stark“ war, dass ich dieses Teil bis zum Ende meiner Spielzeit nicht ausgetauscht habe.
Mit den höheren Leveln kommen auch bessere Fähigkeiten. Diese funktionieren ähnlich wie bei anderen Vertretern dieses Genres. Wir schalten sie im Skillbaum frei und legen sie uns auf die Schnellwahltasten. In meinem Fall auf 1 bis 4. Doch die Problematik bei den Fähigkeiten ist, dass sich diese einfach nicht wuchtig anfühlen. Eine Fähigkeit nennt sich zB. „Wide Shot“, diese Fähigkeit soll die Gegner verlangsamen und nach hinten schleudern. Das passiert alles auch, aber im Endeffekt „rutschen“ die Gegner nur 2 Meter nach hinten. Da hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht, dass die Gegner um geschleudert werden oder so was ähnliches zum Beispiel.

Wie in vielen Spielen heutzutage, gibt es auch in Aluna ein Crafting System. Doch dieses System ist, wie schon der Skillbaum oder das Loot System eher rudimentär gehalten. Ich würde sogar soweit gehen und sagen das es kein Crafting System im eigentlichen Sinne ist. Wir gehen zum Händler, fragen diesen ob er uns etwas craften kann und wählen dann einen der sieben Slots, für die es Ausrüstung gibt. Das craften kostet uns nur Gold, keine Materialen oder ähnliches. Doch wir können uns nicht nur was vom Händler herstellen lassen, wir können auch unsere derzeitige Ausrüstung modifizieren. Das funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Zum Händler, dann fragen wir nach einer Modifizierung und wählen den Ausrüstungsgegenstand aus den wir modifiziert haben wollen. Bei der Modifizierung ersetzen wir jedoch nur einen der Boni des Gegenstandes.

Also, um an wirkliche gute Ausrüstung zu kommen, muss man viel Gold investieren. Zum späteren Zeitpunkt ist es auch nicht schwer dieses zu bekommen. Doch anfangs war es schwierig etwas Gold zusammen zu bekommen. Dabei haben dann Goldene Lamas (oder Alpakas?) geholfen die überall in der Welt versteckt sind. Mal richtig versteckt, meistens jedoch relativ offensichtlich platziert. Um an mehr Gold zu kommen, ist es natürlich nur sinnvoll alle Gegenstände mitzunehmen und beim Händler zu verkaufen.
Doch da kommen wir zum nächsten Punkt der leider nicht so hervorragend gelöst wurde. Das Inventar hat insgesamt eine Begrenzung von 100 Gegenständen. Doch diese Inventar Beschränkung sieht man nicht auf den ersten Blick, denn die Anzahl der noch freien Inventar Plätze ist versteckt hinter den einzelnen Ausrüstungskategorien. Doch leider ist die versteckte Anzeige über die verfügbaren Inventarplätze nicht das einzige Manko im Menü. Leider besteht das Inventar nur aus einer Liste aller möglichen Gegenstände und die dazugehörigen Kategorien. Schöner wäre es gewesen, wenn es eine Übersicht wie bei anderen Genre Vertretern geben würde.

So nun zum letzten negativen Punkt beim Gameplay zu Aluna. Der Schwierigkeitsgrad ist für mich, als Fernkämpfer, immens hoch gewesen. Ich habe das Spiel auf „normal“ angefangen musste dann relativ zügig auf „Easy“ wechseln und nach ca. 8 Spielstunden hat sich der Schwierigkeitsgrad bei einem der Bosse so erhöht, dass ich nicht drum herum kam auf „Story Mode“ zu stellen. Wie gesagt ich kann hier nur für die Fernkampfwaffen sprechen und vielleicht ist es mit Nahkampfwaffen um ein Vielfaches einfacher, doch das war ein wenig zu viel des Guten, dafür das ich kein Souls-like RPG hier erwartet habe.
Die Welt von Aluna Sentinels of the Shards ist sehr schön gestaltet. Es gibt, wie oben schon beschrieben, mehrere Biome wie zum Beispiel einen Dschungel oder einen Strand. Dann aber auch Gebiete die einer Wüste sehr ähnlich sind.
Außerdem sind diese Bereiche, in denen wir uns bewegen sehr frei erkundbar und es gibt an jeder Ecke Kisten mit Ausrüstung zu entdecken. Das einzige was ich mir hier gewünscht hätte, wäre eine Interaktionsmöglichkeit mit der Umgebung. So etwas wie alte Steintafeln oder vielleicht umherschwirrende NPC’s. Irgendetwas wo noch einmal verdeutlich wird was in dieser Welt passiert ist und wie es dazu kam. Ein wenig mehr Backstory halt.
Story

Ja…Die Story von Aluna ist ein schwieriges Thema. Ich persönlich glaube, dass die Story einen guten Ansatz hat. Allerdings ist die Umsetzung etwas mau. Aber worum geht es überhaupt? Wir schlüpfen in die Rolle von Aluna. Aluna ist die Tochter eines Menschen und der Göttin Pachamama. Eines Tages versucht das Böse uns und die Welt zu vernichten. Um dies zu verhindern, opfert die Göttin Pachamama ihren Körper indem sie in einen herabstürzenden Meteor fliegt. Ihr Körper zerberstet in mehrere Splitter und verteilen sich über die Welt. Ca. 20 Jahre später erwacht das Böse wieder und versucht die Splitter zu bekommen, um seine eigene Macht zu verstärken.
Hier fängt unsere Story an, wir stehen als Aluna vor einer Gedenkstätte von Pachamama und sprechen mit ihrer Geistergestalt. Das war dann leider auch schon das spannendste an der Story. Wir laufen die, wirklich schön gemachte, Map ab auch der Suche nach den fehlenden Splittern, um die Göttin Pachamama zurück zu bringen. Auf dem Weg treffen wir einige „verfluchte“ Monster / Tiere, die versuchen uns unsere Splitter abzunehmen. Viel mehr gibt es zur Story leider auch nicht zu sagen. Sie hat gute Aspekte. Geht aber auch hier leider eine sehr rudimentäre Richtung. Die Nebencharaktere sind da, haben aber keine richtige Backstory. Oder zumindest keine nennenswerte.
Nehmen wir als Beispiel den Schiffskapitän Qiang. Anscheinend kennen Aluna und Qiang sich schon längere Zeit und haben auch schon einiges erlebt. Doch leider bleibt das alles außen vor. Oder aber, es wurde erzählt dann aber so öde, dass ich es schon wieder vergessen habe. Also man hätte echt noch einiges aus der Story holen können. Ein paar der Nebencharaktere mehr tiefe geben und den ein oder anderen Hauptstory Pfad etwas ändern.
Fazit
Aluna Sentinel of the Shards ist ein Action RPG mit wirklich guten Ansätzen. Das Setting ist neu und noch nicht so ausgelutscht wie zum Beispiel das immer gleiche Mittelalter-Fantasy Setting. Die Story um das Kind eines Gottes ist nichts neues, jedoch hat man sich hier für das 16. Jahrhundert, zu der Zeit der spanischen Eroberer, entschieden. Es lahmt nur leider sowohl beim Storytelling als auch beim Design der Benutzeroberfläche. Hier und da ein paar Quality of Life Updates machen die Story zwar nicht besser, allerdings wird sich das Spiel dann sauberer spielen lassen und wird mit Sicherheit den ein oder anderen Fan dazu gewinnen.
54/100
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